Sonntag, 16. Dezember 2012

Filzen: Nadelfilzen (Foto)

Die Assoziationskette, weshalb ich überhaupt dazu kam zu filzen, ist etwas wirr. Jedenfalls, noch bevor ich die Utensilien zum Kerzengießen gekauft hatte, hatte ich im selben Bastelladen schon die Materialien zum Filzen gekauft. Zuvor hatte ich mich auf Umwegen schon mit diversen YouTube Videos über den Ablauf informiert.

Zunächst gibt es 3 Varianten des Filzens. Nassfilzen, Nadelfilzen und Nunofilzen - wobei ich ehrlich gesagt noch keinen Plan hab, was letzteres genau ist. Ich hatte alles nötige zum Filzen gekauft, und war bereit sowohl nass, als auch nadelzufilzen.
Aus eher organisatorischen Gründen - beim DVD schauen schien es mir angenehmer nicht mit Wasser rumzumatschen - entschied ich mich für den ersten Durchlauf für das Nadelfilzen.

Dazu benötigt man Filzwolle, Filznadeln (grob, mittel & fein), eine Unterlage und ggf. Schablonen (aka. Ausstechförmchen).

Filznadeln (v.r.n.l. Grob im Halter, Mittel, Fein) auf einer Schaumstoffunterlage
Die Nadeln sind echt fies, äußerst spitz und man sticht sich schneller als man aua sagen kann. Der Halter ist meines Erachtens für eine Einzelne Nadel nicht notwendig. Was die Schaumstoffunterlage angeht, so scheint es da durchaus Qualitätsunterschiede zu geben.

Filzwolle: Grün, Rot, Weiß, sowie ein buntes Sortiment. Geeignet für alle Filzmethoden.





Die Wolle ist aus dem Bastelladen, reine Schafwolle und bereits gefärbt. Zu Weihnachten hab ich rote, weiße und grüne Wolle gekauft zu jeweils 50g. Das bunte Sortiment hat 10 Farben (weiß, gelb, hellgrün, rot, brombeer, grün, pink, lila, cyan und nachtblau - meine Interpretation) zu insgesamt 100gr.




Schablonen: In diesem Fall Keksförmchen.
 In einigen Videos und Anleitungsbüchern wird beschrieben, wie man leicht mit Schablonen filzen kann. Die gezeigten Schablonen sahen verdächtig nach Keksausstechern aus, also habe ich mir diese gespart und auf mein vorhandenes Sortiment zurückgegriffen. Im speziellen für meine ersten Versuche den Engel, den Nikolaus und einen Tannenbaum.

 Der Prozess war langwieriger und mühseliger, als die Videos vermuten ließen. Das Endergebnis war auch nicht ganz so, wie ich mir das versprochen hab. Aber trotzdem noch ganz nett. Ob ich mir die Mühe noch mal machen werde, weiß ich allerdings nicht. Die Anleitungen sagten zwar, dass nadelgefilzte Objekte deutlich weniger glatt seien als vergleichbare nassgefilzte, jedoch gelang mir nicht annähernd ein vergleichbares Ergebnis, wie es in den Videos zu sehen war. Aber dennoch irgendwie niedlich, nicht?


Neben dieser vereinfachten Methode habe ich auch versucht einen Ball zu umfilzen. In den Videos und Anleitungen war die Rede davon Styroporobjekte zu umnadelfilzen (was für ein Wort o.O). Im Bastelladen fand ich keine kleinen Styroporbälle, also bin ich auf Wattebälle ausgewichen. Das ist der weiße Ball im Bild. Ich versuchte ihn mit Roter Wolle zu umfilzen. Was wohl auch gelang, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Filzmantel so locker darum sitzen sollte... Am Ball konnte ich sowieso nicht filzen. Zunächst habe ich kleine Flächen gefilzt und diese um den Ball gelegt und dann Teile dieser Flächen aneinander gefilzt um der Form des Balles nah zu kommen. Der Ball ist wohl rund geworden, jedoch, wie erwähnt, eher locker um den Watteball.
Nachdem ich das als umständlich empfand, versuchte ich einen Ball frei zu nadelfilzen... Aus der Retroperspektive kann ich nun sagen: das frei zu nadelfilzen deutlich umsehliger ist, als sich nach Schablonen oder Bällen zu richten.
Auch mein Versuch eine Schnur zu nadelfilzen war eher mäßig erfolgreich. Die Schnur auf dem Bild ist halb gesponnen und nur locker mit der Nadel gefilzt. Es war schwer genug die Schnur zu treffen, wenn man nicht jeden Stich einzeln setzen wollte....

Der Versuch, den roten Ball mit Watteballkern mit den frei nadelgefilzten Vollwolleball zu verbinden, ist bis jetzt auch noch nicht abgeschlossen. Ich wollte beide aneinander filzen, aber das ist bis dato eher ein lockeres aneinanderheften und scheint noch mühelos trennbar zu sein.

Trockenfilzen / Nadelfilzen ist dann scheinbar doch nicht so mein Ding... Gefühlt ist das, als wolle ich meinen Rasen von Hand mit der Nagelschere 'mähen'.

PS: der frei gefilzte Ball ist in Ermangelung hautfarbener Wolle aus roter, weißer und einem Häppchen gelber Wolle, die ich fein säuberlich auseinander gezogen und untereinander gemischt habe. Auch das nur ein weiteres Experiment am Rande.


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