Freitag, 3. Januar 2014

Kamm aus Horn (Foto)

Ich habe ja auch noch ein extra Mittelalterblog - aber ich hab mich entschlossen dort nur noch die Ergebnisse zu präsentieren, die Motivation dahinter bzw. den Nutzen davon, den historischen Hintergrund und wie es sich in der Praxis bewährt. Den 'Weg' dahin, die eigentliche Arbeit mit all seinen Arbeitsschriten, den Materialien, Werkzeugen etc. werde ich hier dokumentieren.

Nun, hier geht es, wie kann es im Moment anders sein, ebenfalls um ein Geschenk zu Weihnachten. Genauer gesagt war dieses Stück ein Wichtelgeschenk, welches auf der Weihnachtsfeier des Terra Coloniensis e.V.s am 30.11.2013 bereits die Besitzerin gewechselt hat.
Dummi Hornring von der Seite
Die Idee ist wirklich nicht neu, die hatte ich schon 2011 und hatte damals auch schon das Material gekauft. Aber dass ich gerade diese Person ziehe, war ein Zufall und der Gedanke die Idee einen Kamm aus Horn zu 'basteln' nun endlich umzusetzen, war dann wiederum eher spontan. Tatsächlich gebastelt habe ich am selben Tag, an dem ich den Kamm übergeben habe (o= hat ca. 2,5h gedauert, wenn ich mich nicht täusche.
Dummi Hornring von Oben

Ausgangsmaterial war ein Streifen Horn, ein Ring abgesägt von einem Horn eines Rindes (auch wenn ich mich frage, was das für ein Monsterrind gewesen sein muss, ich kann diese Ringe bald als Armband tragen - oh, neue Idee ^.^). Da ich den ursprünglichen Ring nicht fotografiert habe, hier als Dummie ein anderer, den ich noch habe.

Außerdem brauchte ich noch Werkzeug:
Verwendetes Werkzeug
  • Laubensäge
  • Säge (keine Ahnung wie die heißt, aber vom Zahnprofil etc. war die einfach super ^^)
  • Raspel (Pfeile kann man das nicht mehr nennen...)
  • Schleif- oder Schmirgelpapier in 3 Körnungen für Holz oder besser noch Metal
  • Schraubstock
Dummie Horn im Schraubstock
Den Hornring habe ich als erstes in den Schraubstock eingespannt und in zwei halbe Ringe halbiert. Das war fast noch das Schwierigste an der Sache. Mit der Laubsäge bin ich nicht sonderlich weit gekommen, da ich mit dieser auf unerklärliche Weise einfach total schief gesägt habe. Glücklicherweise fand ich vorort (im Werkkeller meines Onkels ^.^) noch eine andere Säge. Die war super. Mit dieser Säge konnte ich durchaus gerade sägen und es ging vor allem auch noch schneller.

Reste vom Horn, Außen- & Innenseite
Als das Horn dann halbiert war,  halbierte ich eine Hälfte wiederum, so dass ich zwei schmale Streifen mit Wölbung hatte. Einen dieser Streifen bearbeitete ich dann mit der Raspel, denn das Horn war an der Außenseite sehr rau und war nicht schön anzufassen. Nachdem die Außenseite halbwegs geglättet war, fiel mir allerdings auf, dass das ein ziemlich breiter Kamm würde, mit einer unpraktischen Krümmung auf diese Länge (außerdem wäre es wirklich ein Kampf und Krampf geworden die Zinken alle auf die Länge zu sägen...), also kürzte ich das gute Stück noch mal um einige Zentimeter, bis mir das Verhältnis von Länge zu Breite angenehm erschien (relativ zur Krümmung des Horns).

Dann wurde der Kammrohling noch mal mit der Raspel und anschließend mit dem Schleifpapier bearbeitet. Mit dem gröbsten, dass ich hatte, habe ich angefangen und mich zum feinen durchgearbeitet.
Anschließend habe ich alle Zinken von Hand mit der Laubsäge hinzugefügt. Im Nachhinein ärgere ich mich ein wenig darüber, da ich auch bei den Zinken mit der Laubsäge nicht wirklich gerade sägen konnte und die Zinken deswegen nicht wirklich gleichmäßig aussehen. Auch zwischen den Zinken habe ich mit dem mittleren Schmiergelpapier einen eventuellen Grat entfernt und die Kanten ein wenig abgerundet.

Fertiger Kamm (Vorderseite 'außen')
An sich find ich das Endresultat gar nicht mal so häßlich. Ich habe den Kamm dann auch in allen Ansichten fotodokumentiert (o= Am ehesten stört mich noch, dass die Zinken z.T. doch was krumm und schief sind, was allerdings von der Rückseite eher auffällt als von der Vordersetite, wie ich finde.


Fertiger Kamm (Rückseite 'innen')

Fertiger Kamm, Seitenansicht.


1 Kommentar:

  1. Sieht doch gar nicht schlecht aus. Ich mein wenns der Erste ist, dann muss man doch noch etwas Luft nach oben haben :D
    Ich finde ihn jedenfalls toll!

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